Madame Nielsen und Karolina Preuschl, Text, Performance und Sound | Jacob Suske: Konzept und Remix | Katharina Suske, Oboe| Lenka Torgersen, Violine| Rebeka Ruso, Viola da Gamba
Die französische Barock-Komponistin Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre war ein musikalisches Wunderkind und lebte am Hof in Versailles. Durch die Tatsache, dass sie ein weibliches Wunderkind war, wurde sie sozusagen als «Kuriosum» von König Ludwig XIV. gefördert und geschätzt. Aber sie hatte niemals die gleichen beruflichen Möglichkeiten wie ihre männlichen Berufskollegen und stand zeitlebens in deren Schatten. Kurz nach ihrem Tod geriet sie schnell in Vergessenheit und wurde von der im 19. Jahrhundert aufkommenden Musikgeschichte völlig ignoriert – wie alle komponierenden und musizierenden Frauen früherer Epochen.
Mittlerweile hat sich das geändert: Sie gilt als herausragende Komponistin, deren Werk sich jedoch erstaunlicherweise noch immer nicht definitiv im Repertoire der Barockzeit etabliert hat und viel zu selten zu Gehör gebracht wird.
Die Freitagsakademie widmet sich dieser herausragenden Stimme der Barockmusik und bringt zur gründlichen und vielseitigen Untersuchung ein Team an Künstler:innen mit. Madame Nielsen (Kopenhagen/DK) verarbeitet de la Guerres (Nach-)Leben literarisch unter Einsatz ihrer performativen und musikalischen Fähigkeiten, die Wiener Sound- und Worttüftlerin Karolina Preuschl aka Coco Bechamele aka MC Rhine bricht daraus entstehende Fragen und Themen herunter auf bissige Lyrik- und Klangminiaturen, der Theatermusiker und Co-Initiator des Projekts Jacob Suske remixed die originalen Kompositionen live vor Ort.
